Bis zum letzten Platz belegt mit über 100 Gästen war die alte Kelter beim Konzert des 1. Akkordeonorchesters des HHC. Der Grund, ein erstklassiges Programm, das es so hier noch nicht gab. Es soll sogar eine Europapremiere gewesen sein, denn das Akkordeonorchester spielte zusammen mit mehreren Profimusikern mit zwei Violinen, Viola, Violoncello, Bass und Cembalo. Eben diese Kombination war nahezu einmalig. Das zeigte auch der langanhaltende Applaus am Ende mit stehen Ovationen, die zu zwei „ehrlich herausgespielten Zugaben“, führte, so der Dirigent Paul-Ernst Knötzele. Moderiert wurde die Veranstaltung von zwei professionellen Moderatoren, von Kerstin Müller und Raik Singer. Sie trugen nicht wenig dazu bei, dass die fast zwei Stunden dauernde Veranstaltung kurzweilig blieb – neben den musikalischen Aufführungen natürlich. So erzählten sie auch manches aus dem Leben des Komponisten und stellten die Musiker ausführlich vor. In einer eher unterhaltsamen Art, was gut gefiel.
Der erste Teil des Programmes stand ganz im Zeichen von Bach – Bach rauf und runter, so das Motto. Es begann mit einem Orgelstück, dem Präludium und Fuge Es-Dur von Bach, das für ein Akkordeonorchester arrangiert wurde. Anschließend stießen die sechs Profimusiker hinzu. Gemeinsam gespielt wurde das Konzert in E-Dur für Violine, Streicher und Basso continuo des Komponisten. Solist an der Violine war der Stuttgarter Mathias Neundorf. Beeindruckend, er spielt eine Violine von Andreas Guarnerius, Cremona, aus dem Jahr 1680. Mathias Neundorf ist Mitglied des Lotus String Quartett und des Urban Piano Trios. Violine 1 spielte Tina Wurst, Violine 2, Martin Neumann, die Viola Daniel Strambach und das Violoncello der Bruder des Solisten, der kurzfristig für die verhinderte Shih-Yu Yu-Holz einsprang. Am Bass fand sich Elke Knötzele und Roland Eckert bediente das Cembalo virtuos. Bei der Zugabe spielten die Profis den letzten Satz aus dem Konzert für A-Moll von Vivaldi.
Dann verließen die Profis die Bühne, vor der Pause folgte noch die L’Arlésienne Suite II in vier Sätzen von Georges Bizet.
Der zweite Teil blieb dann leichterer Musik vorbehalten, ohne die Profis. Was bei dem Publikum auch sehr gut ankam. Den Auftakt machten Rosen aus dem Süden von J. Strauß, es folgte Cabaret aus dem gleichnamigen Musical und The Lord of the Dance, ein irisches Tanzstück. Als Zugabe gab es Music von John Miles.
Die musikalische Gesamtleitung hatte Paul-Ernst Knötzele, der u. a. das erste Orchester des HHC dirigiert. Gefördert wurde dieses außergewöhnliche musikalische Proiekt vom BMCO, dem Bundesmusikverband der Chöre und Orchester, Dank der Organisation von Elke Knötzele.
Alles in allem war es ein sehr gut gelungenes Konzert, was der langanhaltende Applaus bestätigte.